Die Ausgangsfrage ist: Ging es der Landeskirche 2010 so schlecht, dass eine Finanzierung von golife nicht weiter zu verantworten war? Und geht es ihr weiter so schlecht, dass dies auch für 2017 nicht in Frage kommen kann?
Beide Fragen sind zu verneinen.
Dabei sollte man aber beachten, dass die Synodalen im Herbst 2010 nicht selbstverständlich davon ausgehen konnten, dass die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und damit der Kirche so weitergehen würde wie wir es 2016 wissen: Ausgesprochen positiv.
Es standen bereits 2015 mehr als 45 Millionen Euro oder 28% mehr Einnahmen zur Verfügung als 2010.
Kirchenfinanzen:
Wie ist die Lage?
Eine deutliche Tendenz zeigt auch das, was die Mitglieder freiwillig beisteuern (Kollekten, Kirchgeld): Es steigt nicht an, obwohl fast alle Bürger mehr verdienen als vor 10 Jahren.
Eine ähnlich stagnierende oder fallende Tendenz zeigt die Bereitschaft zur Teilnahme an den kirchlichen Kernangeboten.
Außerdem konnte man damals noch nicht abschätzen, ob der Abwärtstrend der Jahre 2001 bis 2007 beim EKD-Finanzausgleich weiter anhalten würde.
Inzwischen kann man sagen, dass er gestoppt ist und dass die West-Kirchen wieder deutlich mehr Kirchensteuer-Einnahmen haben als vergleichsweise Sachsen, so dass diese Ausgleichsbeträge wieder ansteigen.
Bis 1992 konnten die Kirchen in dem Bewusstsein leben, ihre Einnahmen würden eines Tages in den Himmel wachsen.
In den 20 Jahren zuvor gab es nur 2 Jahre, in denen die Kirchensteuer-Einnahmen nicht gestiegen waren.
Von nun an stieg es auf Dauer überhaupt nicht mehr. 2007 musste man wieder damit rechnen, dass es weniger würde als zuvor. Dann kam die weltweite Finanzkrise. Alle waren verunsichert.
Doch seit 2011 geht es wieder nur bergauf.
Günstige Zeit, jetzt in innovative Projekte zu investieren.
Stimmen Sie mir zu?
Quelle: Statistisches Bundesamt